Die Grenzen des Wachstums und
der moderne Hochleistungssport im Spiegel
gesellschaftlicher Veränderungen
2023
Durch die seit Anfang des 21. Jahrhunderts immer offensichtlicher werdende Umwelt- und Klimakrise erlangte die lange Zeit ignorierte These von den Grenzen des Wachstums zunehmende Aktualität und Bedeutung.
In Auseinandersetzung mit Coubertins Leistungsphilosophie wird aufgezeigt, dass das Citius,Altius, Fortius des Hochleistungssports – analog zur Gesellschaft – im Laufe der letzten Jahrzehnte immer grenzwertigere Züge angenommen hat mit enthemmtem Wachstum, zunehmender Veräußerlichung seiner Ideale und mangelnder Bereitschaft zu entschleunigender Mäßigung.
Im abschließenden Szenario zur Zukunft des Hochleistungssports werden Lösungsvorschläge zu problematischen Entwicklungstrends unterbreitet, die sich an der Vision einer Rehumanisierung des entfesselten Leistungs- und Rekordstrebens ausrichten, nicht zuletzt aus Sorge um eine menschenwürdige, ökologisch stimmige Zukunft in Sport und Gesellschaft.
Bruce Lee
Ikone des Kung Fu und
früher Protagonist der Postmoderne
2021
Bruce Lee wurde durch seine Kung Fu-Filme weltberühmt. Nur Insidern ist bekannt, dass er auch ein fundierter Kenner, Kritiker und kreativer Erneuerer der Kampfkünste war.
Konträr zur vorherrschenden einseitigen Sichtweise wird Bruce Lees Gesamtwerk im Spannungsfeld seiner Kampf- und Filmkunst thematisiert. Die Grundprinzipien seiner Jeet Kune Do-Kampfkunst (freier Kampf, individueller Kampfstil) lassen sich unschwer in den Kampfchoreografien seiner Filme wiederfinden.
Während Bruce Lees Anhänger seine Einzigartigkeit hervorheben, ist die Grundthese in diesem Buch, dass sein Œuvre nur unter Bezugnahme auf seine Lebensgeschichte angemessen beurteilt werden kann. Nicht nur war er Grenzgänger zwischen Ost (Kronkolonie Hongkong) und West (Amerika der 1960er-Jahre), sondern auch Zeitzeuge und früher Botschafter des sich ankündigenden postmodernen Informationszeitalters.
Kampfkunst in China
Drei kulturphilosophische Essays
2016
Ungeachtet der Popularität in Film und Fernsehen bewirkte die jahrzehntelange Isolation Chinas, dass die Genese der chinesischen Kampfkünste im Westen weitgehend unbekannt blieb. Trotz großer Unterschiede zwischen östlicher Kampfkunst und westlichem Kampfsport gibt es dennoch mehr Gemeinsamkeiten, als gemeinhin angenommen wird.
Primäres Anliegen der drei Essays ist es, nicht nur Fakten zu vermitteln, sondern das Verständnis für die Geschichte und Kultur der chinesischen Kampfkünste zu fördern. Im Mittelpunkt der Erörterungen stehen Schamanismus, Konfuzianismus, Taoismus und Chan-Buddhismus, die das Selbstverständnis der Kampfkünste in China seit dem Altertum maßgeblich geprägt haben.
Darüber hinaus werden die Veränderungen thematisiert, die der epochale Umbruch im nachkaiserlich-republikanischen und kommunistischen China in den traditionellen Kampfkünsten ausgelöst hat.
Annäherungen an
den >post<modernen Sport
2010
Die informationstechnologische Revolution im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts löste tiefgreifende Veränderungen im Sport aus. In vier Beiträgen wird dieser epochale soziale Umbruch thematisiert:
- Reflexionen zur Postmoderne und das Schweigen der Sportwissenschaft
- Soziale Differenzierung, Individualität und Sport
- Nationalität, Weltgesellschaft und Sport
- Die Leichtathletik im Schulsport der Postmoderne
Trotz unterschiedlicher Vorgehensweise wird in allen Beiträgen die unaufhebbare Interdependenz von gesellschaftlicher und sportlicher Entwicklung sowie von modernem und postmodernem Sport vorausgesetzt.
Zur Erklärung des sozialen Wandels wird das Theoriedesign des französischen Postmodernismus (Lyotard, Derrida und Baudrillard) herangezogen, dessen Erkenntnispotential in der deutschen Sportwissenschaft bislang kaum Beachtung fand.
Individualisierung und Körperkultur
in nationaler Moderne und globaler Postmoderne
2008
Mit Bezug auf die Theorie sozialer Differenzierung werden die unterschiedlichen Menschenbilder in moderner Industriegesellschaft und postmoderner Informationsgesellschaft aufgezeigt sowie anhand der Genealogie von Körperkultur, Turnen und Sport beispielhaft verdeutlicht.
Konträr zu den Hoffnungen der Aufklärungsphilosophie und analog zur gesellschaftlichen Entwicklung setzte sich in Turnen und Sport der klassischen Moderne zunächst die normativ-kollektivistische Individualitätsvariante durch. Erst mit der postmodernen Sport- und Bewegungskultur erlangte das reflexiv-interpretative Rollenmodell wachsende soziale Relevanz und Bedeutung.
Die von extremen Modernisten und radikalen Postmodernisten vertretene Entgegensetzung von holistischem Subjekt und pluraler Patchwork-Identität wird indes nicht geteilt. Auch künftige Bestimmungen der Conditio humana werden ohne die maßvolle und zeitgemäße Verkopplung von Einheit und Vielfalt, Natur und Kultur sowie von Logos und Ästhetik kaum grundlegende Erkenntnisfortschritte erzielen können.
Sportwissenschaftliche Notizen
Vier Aufsätze
1997
Die Aufsatzsammlung enthält vier sozialwissenschaftliche Beiträge zu Sport und Sportwissenschaft mit folgenden Themenstellungen:
- Moderner Sport zwischen Tradition und Zukunft. Postmoderner Wertewandel in der Diskussion.
- Die soziale Dimension des Sports: Relevanz der soziologischen Grundbegriffe Wert, Norm, Rolle und Sozialisation für den Handlungsbereich des Sports.
- Soziales Lernen im Sportunterricht. Stärken und Schwächen eines Didaktikmodells.
- Standortbestimmung der Sportanthropologie. Das transdisziplinäre Theorienprogramm des Evolutionsparadigmas als bedeutender Neuansatz.
Aufgegriffen wurde damit die Problematik des postmodernen Strukturwandels im Sport, die definitorische Klärung und interdependente Verflechtung von sozialen Werten, Normen und Rollen im Sport sowie die kritische Auseinandersetzung mit Didaktikmodellen des sozialen Lernens im Sportunterricht. Zuletzt wird versucht zu begründen, warum eine zukunftsweisende Anthropologie des Sports ihre Orientierung an der klassischen Philosophischen Anthropologie relativieren und sich verstärkt dem Erkenntnisprogramm der modernen Evolutionstheorie zuwenden sollte.
Reflexionen zur Sportwissenschaft
Eine wisssenschaftssoziologische Studie
1996
Zunächst wird dargelegt, welche Kriterien die Sportwissenschaft erfüllen muss, um als Wissenschaft Anerkennung und Geltung zu erlangen. Danach werden die Unterschiede zwischen sportwissenschaftlichem Materialobjekt und Formalobjekt sowie die Schwierigkeiten ihrer Bestimmung und Abgrenzung aufgezeigt. Anschließend werden Reichweite und Grenzen der Normen und Werte von Mertons funktionalistischem Wissenschaftsethos anhand konkreter Beispiele aus dem wissenschaftlichen Alltag erörtert. Daran anknüpfend wird mit Verweis auf Max Webers Werturteilsfreiheitspostulat die moralische Verantwortung in Grundlagen- und angewandter Forschung thematisiert. Zuletzt werden Argumente angeführt, warum die Sportwissenschaft primär eine teildisziplinäre Aggregatwissenschaft ist, die sekundär dennoch auch interdisziplinäre Wissenschaft sein sollte, die themenzentriert die teildisziplinären Erkenntnisse integrativ zusammenfügt.
Konstitutionsprinzipien
von Spiel und Sport
1990
Zunächst wird die Komplexität und Widersprüchlichkeit der Problemstellung verdeutlicht. Danach werden die konstitutiven Merkmale der umfassenden Lebenswelt herausgearbeitet, in die Spiel und Sport eingebettet sind. Es folgt eine ausführliche Erörterung a) der ludischen Strukturprinzipien von Spiel und Sport (inneres System) sowie b) deren mehr oder weniger ausgeprägten Interdependenzen mit den nicht-ludischen Sinnwelten der Gesellschaft (äußeres System). Als heuristisches Hilfsmittel zum besseren Verständnis der gewonnenen Erkenntnisse dient am Schluss der Arbeit die Konstruktion eines Drei-Ebenen-Modells, dem die dialektische Verschränkung der inneren und äußeren Strukturelemente von Spiel und Sport zugrunde liegt.
Eine ausführliche Kommentierung der Bücher finden Sie unter www.homo-ludens-verlag.de